Total blamiert haben sich die Frauen II am vergangenen Samstag, als sie zuhause dem TV Aldingen mit 18:22 unterlagen. Die Niederlage war nach dem kopflosen und unambitionierten Auftritt mehr als verdient, ebenso wie die daraus resultierende Ankunft im Tabellenkeller.
Vorneweg ein gut gemeinter Tipp für den Leser: Dieser Frauen-II-Spielbericht unterscheidet sich nur geringfügig von den anderen. Wenn Sie etwas Neues erfahren möchten, lesen Sie doch lieber die Berichte der anderen Mannschaften, werfen Sie einen Blick in eine Tageszeitung oder unterhalten Sie sich mit ihrer neugierigen Nachbarin. Aber angesichts des erneut ähnlichen Spielgeschehens ist hier einfach nicht mehr drin als das übliche Genörgel.
Natürlich fehlten Stammkräfte. Natürlich war der Druck nach dem schlechten Saisonstart groß. Und natürlich war klar, dass man den TV Aldingen nicht mit zehn Toren aus der Wunnensteinhalle schießen würde. Aber wenn man mit dem Kopf bei der Sache gewesen wäre, wenn man etwas (Bewegungs-)Bereitschaft gezeigt hätte, wenn man ein bisschen Zug zum Tor an den Tag gelegt hätte und die Bälle nicht unüberlegt weggeschmissen hätte, dann wäre da schon mehr drin gewesen. Ach, Konjunktiv, du dankbarer Modus. Was wären die Frauen 2 ohne dich? Vermutlich unbeschreiblich.
Zunächst gingen die Gäste durch die achtfache Torschützin Lena Klaus in Führung. Bis zur 13. Minute konnte die HABO mithalten, obwohl ihr bis dahin schon gefühlt zwanzig technische Fehler ohne jede Not passiert waren. Nach und nach gerieten die Bottwartälerinnen dann unter die Räder. Kaum ein Angriff endete mehr mit einem Torerfolg, was zum einen an den vielen Fehlpässen sowie der schwachen Chancenauswertung lag, zum anderen aber auch daran, dass das Spielkonzept trotz klarer Anweisungen nicht umgesetzt wurde. Mal mit bisschen Tempo auf die linke Seite, wo die Aldinger einen Angriff-Abwehr-Wechsel vornahmen? Nö. Schnelle Mitte im Allgemeinen oder beim Durchstoßen die notwendige Rückwärtsbewegung nach dem Pass machen? Ach was, viel zu anstrengend. Spielzüge, die den Rückraum in Wurfposition bringen könnten? Braucht keiner! Stattdessen setzte man lieber auf blöde Einzelaktionen, Kreisanspiele mit der Brechstange und meckerte albern gegen den Unparteiischen. Als es in die Kabinen ging, um sich den verdienten Einlauf von Trainerin Janine Zieker abzuholen, stand es daher schon 8:12. Der Weckruf fruchtete leider nicht. Es wurde sogar noch schlimmer: Weitere neun Minuten ohne Tor erbrachten einen 8:15-Rückstand. In den folgenden Minuten spielte die alarmierte HABO tatsächlich etwas druckvoller und leistete sich für ihre Verhältnisse wenige technische Fehler, sodass sie auf 12:15 (46.) verkürzen konnte. Dann aber verfiel sie wieder in alte Muster. Freundlich warfen sie den Gästen die Bälle in die Arme. Auch in der Defensive, die bis dahin ganz okay gewesen war, zeigten sie sich in dieser Phase etwas schnarchnasig. Ein deutlicherer Rückstand mit zeitweise sieben Toren war das Resultat. Immerhin gelang bis zum Schlusspfiff noch etwas Ergebniskosmetik zum 18:22-Endstand.
Nach diesem Wochenende fand sich die HABO II im Tabellenkeller wieder: Unter Betrachtung der Minuspunkte ist sie mit einem 2:10- Punkteverhältnis Bezirksligaschlusslicht. Gegen Tabellennachbar TSV Asperg muss sie deshalb am kommenden Samstag endlich mal den Schalter umlegen und beweisen, dass sie nicht absteigen möchte. Anpfiff ist in der Rundsporthalle in Asperg um 17 Uhr.
Für die HABO spielten: Sonntag (im Tor) – Beiermeister, Bernhardt, Danner (3), Fröhlich (4/3), Kachelmuß, Leißa (3), Nandelstaedt (3), Scholl (3), Tschentscher, Wagner (2), Ziegler
von Carina Scholl